Mayrhofen – Seit 27. Dezember 2013 ist der 3. Notarzthubschrauber „Martin 7“ des Zillertales von Knaus (Heli Austria GmbH) in Mayrhofen stationiert. Bislang bestand die Garage für den Hubschrauber jeden Winter aus einem großen weißen Zelt, die Mannschaft war in Containern unterbracht. Am 03. Mai 2017 fand der offizielle Spatenstich für den neuen Heliport in Mayrhofen statt, monatelange arbeiteten viele heimische Firmen an dem neuen Heliport. Am 09. Dezember 2017 fand die offizielle Eröffnung statt, rechtzeitig zur Wintersaison 2017/2018. Die Baukosten belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro.

Von außen ist nur eine Gebäude mit viel Glas erkennbar, welches optimal in die Umgebung passt. Auf einer Gesamtfläche von rund 4.000m² wurde ein Hangar mit vielen Details erbaut. Für Firmenchef Roy Knaus war es wichtig, dass viel Glas verbaut wurde und somit ein natürlicher Lichteinfall im Gebäude herrscht.

Der Hangar ist 400m² groß und hat eine Fußbodenheizung, darin können 2 Hubschrauber abgestellt und gewartet werden. Auf einer Seite sind fixe beheizte Schienen um 50.000 Euro verbaut, damit kann der Hubschrauber, welcher auf der Plattform parkt, problemlos in das Innere gezogen werden. Rein theoretisch könnte das nur ein Mann erledigen, aber meistens hilft die gesamte Mannschaft mit. Die großen Tore vom Hangar lassen sich vom Hubschrauber aus öffnen und benötigen rund 1 Minute bis diese komplett offen sind. Genau die gleiche Zeit benötigt der Hubschrauber, bis dieser vollständig abkühlt ist und innen abgestellt werden kann. Zwei Parkpositionen befinden sich vor dem Hangar, auf dem Vorplatz sind zwei Zapfsäulen von dem unterirdischen Kerosintank für 80.000 Liter und die Fahrwege mittels gelber Farbe markiert.

Draußen ist eine Erhöhung erkennbar und diese dient der Sicherheit. Durch den An- und Abflugwinkel auf dieser Erhöhung können die Spaziergänger, welche direkt auf der darunter vorbeiführender Straße spazieren, niemals verletzt oder „weggeblasen“ werden und sind somit durch die Abwinde geschützt. Warnton und Ampelhinweis sorgen für zusätzliche Sicherheit. Für den Piloten werden zusätzlich mittels orangen Lichtern die Abflugwege gekennzeichnet. Ebenfalls ist auf der Anhöhe genügend Platz, um den Schnee in den Seiten hinunterschieben zu können.

Neben dem Haupteingang befindet sich ein Notstromaggregat, falls mal der Strom ausfallen sollte.

Auf dem Dach sind neben der üblichen „Windfahne“ auch rote Lichter montiert, welche den Hangar bei Nachteinsätzen von anderen Hubschrauber wie etwa Polizei erkennbar machen.

Doch wieder zurück zum Inneren des Gebäudes. Die Räume wirken alle sehr hell und freundlich und verteilen sich auf 2 Stockwerke. Im Parterre sind ein großer Aufenthaltsraum mit Küche samt Einsatzzentrale sowie ein Medikamentenlager. Im ersten Stock befinden sich 4 moderne Ruheräume mit TV und Bad für Pilot, Flugretter, Notarzt und einem Gast.

Ein besonderes Highlight hat Firmenchef Roy Knaus für seine Mitarbeiter auf dem Parkplatz innerhalb vom Hangar gebaut und zwar eine E-Tankstelle. In der gesamten Firma befinden sich 30 Elektroautos, welche umweltschonend sind. Diese können auch am Hangar in Mayrhofen problemlos aufgeladen werden und das kommt den Mitarbeiten sehr zu Gute.

Als erste Bergrettung in ganz Tirol ist ein fixes Fahrzeug samt Technikmaterial in einem Hangar untergebracht. Sie haben eine eigene Garage, WC und Waschräume. Dadurch kann die Synergie mit dem Hubschrauber bestens genützt und die Einsatzzeit verkürzt werden. Der Stützpunkt beim Roten Kreuz in Mayrhofen bleibt weiterhin bestehen, auch dort kann die Bergrettung Mayrhofen die Synergie mit dem Rettungsdienst bestens nützen.

Außerhalb vom abgezäunten Gelände ist ein Parkplatz mit 10 Stellenplätzen, welche vorwiegend für Bergrettung oder anderen Einsatzorganisationen sind.

Den ersten Einsatz vom neuen Hangar flog „Martin 7“ am 16. Dezember 2017, auch Notarzthubschrauber von Mitbewerbern nutzten bereits den 18 x 15 Meter großen Landeplatz.

Wie Roy Knaus erklärt ist der Notarzthubschrauber „Martin 7“ bis auf weiteres nur ausschließlich in der Wintersaison stationiert.

Knaus beschäftigt rund 150 Mitarbeiter auf seinen zehn Stützpunkten in Österreich sowie je zwei in Südtirol und der Schweiz.

Text: Einsatzfoto.at - Redaktion Zillertal
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