Innsbruck, Erpfendorf – Die Bewohner in der Umgebung von Erpfendorf verlebten letztes Jahr einen unruhigen Sommer. Ein Brandstifter ging um und legte innerhalb kurzer Zeit sieben Brände.

Neben Wiesen, waren ein Dämmstoffwerk und ein Bauernhof betroffen. Gesamtschaden: knapp eine Million Euro, zwei Personen wurden leicht verletzt. Mitte Juli konnte der Täter gefasst werden. Zur Überraschung der Gemeindebürger war er einer von ihnen. Ein zuvor braver, 17-jähriger Lehrling, der sich mit Leib und Seele bei der Feuerwehr engagiert hatte.

Warum ein bislang völlig unbescholtener Bursche so etwas tut, fragte man sich am Dienstag auch beim Prozess wegen Brandstiftung. „Ich war total fanatisch. Bei jeder Übung war ich dabei, aber es ist nie etwas Aufregendes passiert. Und ich wollte das in der Theorie Gelernte endlich in die Praxis umzusetzen“, erklärte der Bursche. Tatsächlich war er dann auch nach jedem Feuer als erster am Brandort, um zu löschen. Eine Psychiaterin stellte als Grund einen behandlungsbedürftigen Drang zur Brandstiftung fest. Die Therapie macht bereits gute Fortschritte.

So ergingen über den Lehrling nicht rechtskräftig zwei Jahre bedingte Haft. Schließlich liegen das Leben und der Schadenersatz noch vor ihm.


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Text: tt.com