Im Rahmen einer beinahe ein Jahr dauernden Ermittlung wegen Verdacht des Suchtgifthandels konnten vom LKA Tirol über Anordnung der Staatsanwaltschaft Innsbruck insgesamt 23 Personen festgenommen werden; über sieben Personen wurde die U-Haft verhängt.
Beginnend mit August 2018 wurden gegen eine im Tiroler Oberland ansässige Tätergruppierung wegen Verdacht des Kokainhandels Ermittlungen geführt. Der Anlass dafür war die Sicherstellung einer kleineren Menge von Kokain im Burgenland, worauf sich eine Verbindung nach Tirol ergab.
Mit Ende März 2019 wurden im Großraum Imst und in Götzens die ersten Festnahmen und Hausdurchsuchungen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft vollzogen und fünf Männer (im Alter von 28 bis 57 Jahren) sowie drei Frauen (im Alter von 27 bis 62) – alle österreichische Staatsbürger – festgenommen. Darunter befanden sich auch fünf der nunmehr insgesamt acht Hauptbeschuldigten, die im Verdacht stehen, für die Organisation, die Finanzierung sowie für den Verkauf des Kokains zuständig gewesen zu sein.
Kurz darauf, am 1. April 2019, gelang es auch den Lieferanten – einen 36 jährigen albanischen Staatsbürger – unmittelbar nach dessen Einreise in Tirol in Wörgl festzunehmen. In dessen Fahrzeug konnte 1 kg Kokain aufgefunden und sichergestellt werden.
Die laufenden Ermittlungen führten schließlich noch zu zwei weiter Männern aus dem Tiroler Oberland. Die 29 und 36 Jahre alten österreichischen Staatsbürger wurden im April bzw. Mai 2019 festgenommen, da sie im Verdacht stehen, über mehrere Monate Kokain verkauft zu haben.
Darüber hinaus konnten in diesen Monaten weitere 12 Personen (neun österreichische, zwei türkische sowie ein serbischer Staatsbürger) ausgeforscht und über Anordnung der Staatsanwaltschaft ebenfalls vorläufig festgenommen werden. Sie stehen im Verdacht, das Kokain gekauft und teilweise auch in kleineren Mengen weitergegeben zu haben. Bei diesen Beschuldigten erfolgte die Anzeige auf freiem Fuß.
Die insgesamt acht als Hauptbeschuldigte ausgemittelten Personen wurden wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung in Verbindung mit der Einfuhr und Weitergabe einer großen Menge Suchtgift der Staatsanwaltschaft Innsbruck zur Anzeige gebracht. Insgesamt wird ihnen zur Last gelegt, im Zeitraum von Herbst 2017 bis Ende März 2019 ca. 4,8 kg Kokain in Tirol in Verkehr gebracht sowie ca. 1 kg Kokain im Burgenland verkauft zu haben, was einen Straßenverkaufswert von ca. € 580.000,- entspricht.
Im Zuge dieser Ermittlung konnten 1 kg Kokain (Straßenverkaufswert ca. € 100.000,-), das für die Schmuggelfahrt verwendete Fahrzeug (Mercedes Kombi), 15 kg Silberbarren, Bargeld sowie Mobiltelefone sichergestellt werden.
Die Beschuldigten sind teilweise geständig; sieben Personen befinden sich derzeit noch in U-Haft.
Zusätzlich zu dieser Gruppierung wurden noch 30 Personen als sogenannte „Abnehmer“ ausgeforscht. Diese werden der Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz zur Anzeige gebracht.