In Reith im Alpbachtal ist es Mittwochfrüh zu einem Rettungseinsatz für ein siebenjähriges Mädchen gekommen, der glücklich endete. Das Kind drohte bis zu 40 Meter in eine Schlucht abzustürzen. Zuvor hatte es mit anderen Kindern auf den Schulbus gewartet. Der Bergretter sprach von einem frühen „Weihnachtswunder“.

Um die Wartezeit auf den Schulbus zu verkürzen, hatten die Kinder Schneebrocken vom Schneepflughaufen in die Schlucht hinuntergeworfen. Dabei rutschte das siebenjährige Mädchen aus und rutschte in die Schlucht ab, berichtete der Kramsacher Bergretter Karl Thaler. Nach ca. fünf bis zehn Meter sei das Kind an einem Baum hängengeblieben bzw. es konnte sich dort festhalten. „Ansonsten wäre es ca. 40 bis 50 Meter über steilstes Eisschneegelände bis hinunter in den Alpbach gestürzt“, so Thaler.

Der Busfahrer, der in der Zwischenzeit ankam, setzte die Rettungskette in Gang. Die Bergrettung wurde verständigt, und damit Thomas Wegscheider, der in Reith wohnt. Er war in wenigen Minuten am Unfallort, seilte sich zu dem Kind ab und konnte es unverletzt bergen.

Beim Eintreffen der Bergrettung war das Kind bereits in Sicherheit, erzählte Bergretter Thaler: „Es saß auf dem Schoß der Mutter, war schön angelehnt, hat groß geschaut, unverletzt, ein bisschen geschreckt, wie sie halt dreinschauen, wenn sie wissen, dass irgendetwas passiert ist, das nicht gut ist.“

Bergretter spricht von „Weihnachtswunder“

Im Interview mit dem ORF Tirol zeigte sich Thaler sehr ergriffen von dem aus seiner Sicht ungewöhnlichen Ereignis. „Ich bin jetzt 30 Jahre bei der Bergrettung und 25 Jahre lang Flugretter und würde sagen: Weihnachtswunder, ganz klar. Man kann es auch Nikolaus-Wunder nennen, weil für Weihnachten ist es noch zwei Wochen zu früh“, meint er.

Text: tirol.orf.at

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