Hunderte Notrufe halten die Feuerwehr in Wattens seit Jahren auf Trab. Nun kam es zum Ernstfall bei jener Frau, die oft Feuer sah, wo keines war. Sie konnte in allerletzter Sekunde gerettet werden.
Fünf Alarmrufe in nur einer Nacht, mehr als 180 innerhalb von zweieinhalb Jahren – doch gebrannt hat es nie! Eine psychisch beeinträchtigte und offenbar drogenkranke Frau hält seit Jahren die Feuerwehr Wattens ordentlich auf Trab.
Freitagfrüh wurden die Florianijünger erneut zur Wohnadresse der 34-Jährigen gerufen. Doch dieses Mal handelte es sich um keinen Fehlalarm – eine Nachbarin hatte die Einsatzkräfte gerufen! „Als wir vor Ort eingetroffen sind, haben wir im Stiegenhaus des Mehrparteienhauses bereits starken Rauchgeruch wahrgenommen und in der Wohnung der Dame war der Brandmelder aktiv“, schildert Feuerwehr-Kommandant Martin Schrott gegenüber der „Krone“. Unverzüglich wurde die Tür aufgebrochen und die Mieterin in ihrer vollkommen verrauchten Wohnung bewusstlos am Sofa liegend aufgefunden.
„Wir haben sie dann ins Freie gebracht, wo sie zum Glück wieder zu sich kam“, sagt der Einsatzleiter. Mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung wurde die 34-Jährige ins Spital gebracht. „Wäre die Rauchentwicklung unbemerkt geblieben und hätte die Nachbarin nicht Alarm geschlagen, wäre die Frau wohl nicht mehr am Leben“, meint Schrott, der erleichtert war, dass kein richtiger Brand ausgebrochen ist. „An einem Fenstertag, wo bestimmt noch einige Bewohner im Bett waren, hätte dies auch in einer echten Tragödie enden können.“ Evakuiert werden musste zum Glück auch niemand.
Die Ursache für die starke Rauchentwicklung konnte rasch eruiert werden. „Verkohlte Speisen standen auf dem Herd, der schon feuerrot war“, erklärt Schrott. Im Einsatz standen neben zehn Florianijüngern aus Wattens auch zehn Kollegen von der Feuerwehr Kolsass.